Transkulturalität als Praxis: Unternehmer türkischer Herkunft in Berlin

Im Mittelpunkt des Buches stehen erzählte Lebensgeschichten von Berliner Unternehmern türkischer Herkunft. Der Autor setzt sich kritisch mit essenzialistischen Kulturkonzepten der immigrant business-Forschung auseinander und stellt die Frage, wie vermeintlich gegebene »kulturelle Grenzen« hergestellt werden und welche Rolle sie im Unternehmensalltag spielen. Hierzu wird das Konzept »Transkulturalität als Praxis« entwickelt. Diese Lesart der Biographien der Unternehmer zeigt nachdrücklich, wie Konstrukte »kultureller Grenzen« Handlungsrelevanz entfalten und wie sie in der Handlungspraxis – indem Akteure unbewusst oder strategisch auf sie rekurrieren – (re-)produziert, aber auch verändert werden. Damit ergänzt die Studie die aktuelle Diskussion über Inter- bzw. Transkulturalität um eine wichtige, innovative Perspektive.

Transkulturalität: Gender- und bildungshistorische Perspektiven

Der Kulturbegriff und die Frage nach der tatsächlichen Verfasstheit von Kulturen sind Gegenstand dynamischer Diskussionen. Transnationale und transkulturelle Studien eröffnen dabei neue Forschungsperspektiven. Die Beiträge dieses Bandes greifen aktuelle kulturwissenschaftliche Theorieansätze auf und verbinden sie mit bildungsgeschichtlichen und genderhistorischen Fragestellungen. Thematische Schwerpunkte sind grenzüberschreitender Ideen- und Wissenstransfer, Erziehungs- und Bildungsarbeit in transkulturellen Räumen, Konstruktionen von »Eigenem«, »Fremdem« und Geschlecht sowie Transformationen kultureller und nationaler Identitäten.

Transit Marseille: Filmgeschichte einer Mittelmeermetropole

Marseille ist nicht nur Frankreichs älteste und größte Mittelmeermetropole. Neben Paris ist sie auch die bekannteste Filmstadt der Grande Nation. Es gibt eine Vielzahl von Produktionen, die hier angesiedelt sind, etwa John Frankenheimers »French Connection« mit Gene Hackman, Jacques Demys »Drei Karten für den 26.« mit Yves Montand oder die diversen Verfilmungen von Jean-Claude Izzos Kriminalromanen mit Richard Bohringer, Alain Delon und Marie Trintignant.Die Stadt, die als Film- und Kulturmetropole gerade in den letzten Jahren zunehmend von sich Reden gemacht hat, verfügt darüber hinaus über eine lange Tradition lokalen Filmschaffens, die eng mit den Namen Marcel Pagnol, Paul Carpita, René Allio und Robert Guédiguian verbunden ist.Dieses Buch, die erste deutschsprachige Einzelstudie über Frankreichs ‘zweite Stadt’, befasst sich insbesondere mit diesem Regionalkino, das sich gegenüber den oft klischeereichen B-Movies durch eine liebevolle und differenzierte Annäherung an die Metropole auszeichnet.

Transgressive Truths and Flattering Lies: The Poetics and Ethics of Anglophone Arab Representations

This book explores the formative correlations and inventive transmissions of Anglophone Arab representations ranging from early 20th century Mahjar writings to contemporary transnational Palestinian resistance art. Tracing multiple beginnings and seminal intertexts, the comparative study of dissonant truth-making presents critical readings in which the notion of cross-cultural translation gets displaced and strategic unreliability, representational opacity, or matters of act advance to essential qualities of the discussed works’ aesthetic devices and ethical concerns. Questioning conventional interpretive approaches, Markus Schmitz shows what Anglophone Arab studies are and what they can become from a radically decentered relational point of view. Among the writers and artists discussed are such diverse figures as Rabih Alameddine, William Blatty, Kahlil Gibran, Ihab Hassan, Jabra Ibrahim Jabra, Emily Jacir, Walid Raad, Ameen Rihani, Edward Said, Larissa Sansour, and Raja Shehadeh.

»Transforming our World«: Zukunftsdiskurse zur Umsetzung der UN-Agenda 2030

Unter dem Titel »Transforming our World« verabschiedeten die Vereinten Nationen 2015 ihre Agenda 2030 mit 17 Nachhaltigkeitszielen. Diese Vision auf globaler Ebene gilt es vor allem auf regionaler Ebene zu realisieren. Verantwortung, Vernetzung und Vertrauen sind dabei wesentliche Prinzipien. Vor dem Hintergrund der Fridays for Future-Bewegung fokussieren die Zukunftsdiskurse der Beiträger*innen zentrale »Agents for Future«: Kommunen hinsichtlich politischer Maßnahmen und Änderungen, Bildung als Schlüssel für einen kulturellen Wandel, ein lebensdienliches, am Gemeinwohl orientiertes Wirtschaftsparadigma sowie nachhaltigkeitsbewusste Konsumierende – und zeigen Denkpfade in eine lebenswerte Zukunft auf.

Transformationen der Theaterlandschaft: Zur Fördersituation der Freien Darstellenden Künste in Deutschland. 2., erweiterte Ausgabe der Gesamtstudie

Die Corona-Pandemie hat auch im kulturellen Bereich einen Wandel angestoßen. Was braucht Kunst nach der Krise? Welche Konzepte der Kulturförderung waren und sind hilfreich? Das interdisziplinäre Team analysiert in zwölf Teilstudien Wirkmechanismen und Potenziale kulturpolitischer Instrumentarien. Dabei fokussieren sie auf Aspekte der künstlerischen Produktion, des Produktions- und Spielbetriebs, der Radiuserweiterung sowie der Kultur- und Förderpolitik. Ausgehend von dieser Bestandsaufnahme formulieren sie Handlungsempfehlungen für eine zukunftsgerichtete Theaterlandschaft. Die erweiterte digitale Ausgabe gibt im Anschluss einen vertieften Einblick in die verschiedenen Studien und ihre Ergebnisse.

Transfer in der Lehre: Zivilgesellschaftliches Engagement als Zumutung oder Chance für die Hochschulen?

Bei dem seit 2016 kursierenden Begriff »Transfer in der Lehre« geht es um eine stärkere Kooperation von Zivilgesellschaft und Hochschule. Umstritten ist, ob diese bildungspolitische Forderung gleichrangig zu Forschung und Lehre als dritte Mission in den regulären akademischen Tätigkeitskatalog aufgenommen werden soll. Den einen erscheint dieses Engagement als unzumutbare zusätzliche Belastung, die anderen sehen es als Chance auf ein verstärktes Erleben von Selbstwirksamkeit und thematischer Relevanz. Die Beiträge des Bandes diskutieren diese Chancen und Risiken und gehen dabei auf konkrete Beispiele aus der Lehrpraxis ein. Damit liefern sie gleichfalls einen Leitfaden im Dschungel der konkurrierenden Konzepte.

Transdifferenz und Transkulturalität: Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns

Mit dem Konzept der Transdifferenz lassen sich konventionelle Differenzierungen in Bezug auf Gender, Ethnizität, Klasse, Generation, Nation und andere soziale Kategorien kritisch hinterfragen.Die Beiträgerinnen und Beiträger zeigen, dass transdifferente Momente auf die Gestaltungsmöglichkeiten des modernen Individuums im gesellschaftlichen Umbruch der späten Habsburger Monarchie hinweisen. Dabei wird die Überschreitung genderspezifischer, ethnischer und anderer sozialer Grenzen in der Eliten- und Massenkultur analysiert. Aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive betrachtet, lassen sich diese Momente unter anderem auch für Fragen der Kanonisierung, Mehrsprachigkeit und Transkulturalität fruchtbar machen.Der Band erschließt in Vergessenheit geratene literarische Werke und reflektiert unterschiedliche Lebensformen der Moderne.

The Kosovo crisis and the evolution of a post-Cold War European security

This book looks at the legacy of the 1998-99 Kosovo crisis for European security affairs. It examines the debates about the nature and justification of intervention in the affairs of sovereign states. It also considers the impact of the crisis on NATO and on relations between western states and Russia both during and since Kosovo. Well-known ‘facts’ are critically assessed and challenged. The authors argue, for example, that the NATO attacks on Serbia were not a ‘war’, nor did the crisis directly lead to moves to endow the European Union with its own military dimension. The authors also look at key issues and debates that have, so far, often been neglected. They consider the difficulties of entrenching ‘western’ norms and values in areas where ethnic conceptions of national identity are dominant. They also place the Kosovo crisis in the context of the long-term evolution of a transatlantic ‘community of values’ between Europe and North America.

TransCoding – From `Highbrow Art’ to Participatory Culture: Social Media – Art – Research

Between 2014 and 2017, the artistic research project “TransCoding – From ‘Highbrow Art’ to Participatory Culture” encouraged creative participation in multimedia art via social media. Based on the artworks that emerged from the project, Barbara Lüneburg investigates authorship, authority, motivational factors, and aesthetics in participatory art created with the help of web 2.0 technology. The interdisciplinary approach includes perspectives from sociology, cultural and media studies, and offers an exclusive view and analysis from the inside through the method of artistic research. In addition, the study documents selected community projects and the creation processes of the artworks Slices of Life and Read me.

Towards a Multiversity?: Universities between Global Trends and National Traditions

All over the world new ideas and models emerge on how to organize the higher education sector and its institutions. The contributions in this volume identify the most influential transnational models and investigate their origins and mechanisms of dissemination as well as the resulting consequences for national systems. Will global trends in higher education lead to homogeneity or will they result in an increased differentiation? This question is addressed by higher education researchers with very different disciplinary and national backgrounds.Contributors are, among others, Jürgen Enders, John W. Meyer, Christine Musselin and Kerstin Sahlin-Andersson.

Tod und Tabu in der Pandemie: Kulturökonomische Lehren aus der Covid-19-Politik

Krisen erschüttern das gesellschaftliche Denken über Leben und Tod. In der Covid-19-Pandemie wurde die Individualität des Menschen selbst im Sterben durch das Tabu des kollektiven Sterbens geschützt. Das Virus zwang die Politik in der Abwägung zwischen Gesundheits- und Freiheitsschutz zur Parteinahme für die Alten zulasten der Jungen. Ernst Mohr liefert eine kulturökonomische Autopsie der Covid-19-Politik mit Lehren für die Zukunft. Dabei fokussiert er auf den zum Selbstschutz fähigen Wirtsorganismus Mensch und entwickelt eine Krisenrationalität, die existenzbedrohenden Krisen gerecht wird. So entsteht ein konziser Blick auf ein Ereignis, das nicht das letzte seiner Art gewesen sein wird – und ein Plädoyer für eine künftige Pandemiepolitik ohne Tabus.

To the Last Drop – Affective Economies of Extraction and Sentimentality

The romance of extraction underlies and partly defines Western modernity and our cultural imaginaries. Combining affect studies and environmental humanities, this volume analyzes societies’ devotion to extraction and fossil resources. This devotion is shaped by a nostalgic view on settler colonialism as well as by contemporary »affective economies« (Sara Ahmed). The contributors examine the links between forms of extractivism and gendered discourses of sentimentality and the ways in which cultural narratives and practices deploy the sentimental mode (in plots of attachment, sacrifice, and suffering) to promote or challenge extractivism.

Time and Space in Video Games: A Cognitive-Formalist Approach

Video games are temporal artifacts: They change with time as players interact with them in accordance with rules. In this study, Federico Alvarez Igarzábal investigates the formal aspects of video games that determine how these changes are produced and sequenced. Theories of time perception drawn from the cognitive sciences lay the groundwork for an in-depth analysis of these features, making for a comprehensive account of time in this novel medium. This book-length study dedicated to time perception and video games is an indispensable resource for game scholars and game developers alike. Its reader-friendly style makes it readily accessible to the interested layperson.

Thumb Culture: The Meaning of Mobile Phones for Society

Mobile communication has an increasing impact on people’s lives and society. Ubiquitous media influence the way users relate to their surroundings, and data services like text and pictures lead to a culture shaped by thumbs. Representing several years of research into the social and cultural effects of mobile phone use, this volume assembles the fascinating approaches and new insights of leading scientists and practitioners. The book contains the results of a first international survey on the social consequences of mobile phones. It provides a comprehensive inventory of today’s issues and an outlook in mobile media, society and their future study.

This is Not an Atlas: A Global Collection of Counter-Cartographies

This Is Not an Atlas gathers more than 40 counter-cartographies from all over the world. This collection shows how maps are created and transformed as a part of political struggle, for critical research or in art and education: from indigenous territories in the Amazon to the anti-eviction movement in San Francisco; from defending commons in Mexico to mapping refugee camps with balloons in Lebanon; from slums in Nairobi to squats in Berlin; from supporting communities in the Philippines to reporting sexual harassment in Cairo. This Is Not an Atlas seeks to inspire, to document the underrepresented, and to be a useful companion when becoming a counter-cartographer yourself.

Thinking the Problematic: Genealogies and Explorations between Philosophy and the Sciences

The notion of »the problematic« has changed its meaning within the history of power and knowledge since the early 20th century, leading up to today’s performative, neocybernetic fascination with generalized management ideas and technocratic models of science. This book explores central scenes, conceptual elaborations, and practical affiliations of what historically has been called »the problem« or »the problematic«. By way of considering modes of problematization as modes of inhabitation, intervention, and transformation the contributions map its current conceptual-political uses as well as onto-epistemological challenges. Thus, »problematization« is positioned as a critical concept that links, often in intricate ways, several currents from speculative philosophy to the formation of interdisciplinary fields. The »problematic«, as it turns out, has been the source of change in philosophy and the sciences all along.

Thinking of Space Relationally: Critical Realism Beyond Relativism – A Manifold Study of the Artworld in Beijing

Since the relational turn, scholars have combated methodological universalism, nationalism, and individualism in researching social-spatial transformations. Yet, when leaving the gaps between the traveling and local epistemic assumptions unattended, engaging relational spatial theories in empirical research may still reproduce established theoretical claims. Following the sociology of knowledge tradition and taking Critical Realism as a meta-theoretical framework, Xiaoxue Gao takes relational spatial theories as traveling conceptual knowledge and develops meaningful and context-sensitive ways of engaging them in studying the complex urban phenomenon in China. She offers conceptual elucidations and methodological roadmaps, which leap productively from employing plural causal hypotheses to generating effect-based explanations for locally observable events. They are exemplified by manifold interrogations of Beijing’s Artworld as a conjuncture of particular events.

Theatermaschinen – Maschinentheater: Von Mechaniken, Machinationen und Spektakeln

Theater sind Maschinen des Erscheinens. Und Theatermaschinen, die erscheinen lassen, verbergen sich selbst und bezeugen sich in ihren Effekten. Das teilen sie mit den Machinationen, wie Intrigen bis ins 19. Jahrhundert hießen. Sie widerstreiten dem Primat der dramatischen Handlung und ermöglichen in Verbindung mit Musik und anderen Illuminationen Theater als Spektakel. Die Beiträger*innen des Bandes fragen nach dem Zusammenhang von Maschine, Machination, Schauspiel und Schauraum. Mit der Figur der Maschine denken sie das Theater von seinen Rändern her und arbeiten heraus, wie ein maschineninduziertes Spektakel auch in Theaterformen (weiter-)lebt, denen das Spektakuläre suspekt geworden ist.

Judicial Tribunals in England and Europe, 1200-1700: The Trial in History, Volume I

This book is about trials, civil and criminal, ecclesiastical and secular, in England and Europe between the thirteenth and the seventeenth centuries. The opening chapter provides a conceptual framework both for this book and for its companion volume on the eighteenth, nineteenth and twentieth centuries. Subsequent chapters provide a rounded view of trials conducted according to different procedures within contrasting legal systems, including English common law and Roman canon law. They consider the judges and juries and the amateur and professional advisers involved in legal processes as well as the offenders brought before the courts, with the reasons for prosecuting them and the defences they put forward. The cases examined range from a fourteenth century cause-célèbre, the attempted trial of Pope Boniface VIII for heresy, to investigations of obscure people for sexual and religious offences in the city states of Geneva and Venice. Technical terms have been cut to a minimum to ensure accessibility and appeal to lawyers, social, political and legal historians, undergraduate and postgraduates as well as general readers interested in the development of the trial through time. Domestic and international trials, 1700-2000: The trial in history, vol. II edited by Dr Rose Melikan, is also published by Manchester University Press.

Theater und Medien / Theatre and the Media: Grundlagen – Analysen – Perspektiven. Eine Bestandsaufnahme

Mit mehr als 50 Beiträgen internationaler Wissenschaftler_innen bietet dieser Band einen profunden Überblick über die Beziehungen zwischen Theater und (anderen) Medien. Theoretische Reflexionen zu Konzepten wie Theatralität, Inter-, Trans- und Multi-Medialität stehen neben konkreten Fallbeispielen künstlerischer Praxis, wobei Relationen von Theater, Tanz und Musiktheater zu (anderen) Medien wie Film, Fernsehen, Hörfunk oder Internet analysiert werden.

Terrorismus, Crash und Krise in der Literatur: Spanischsprachige Krisenerzählungen des 21. Jahrhunderts

Krisenszenarien prägen das 21. Jahrhundert und stellen die betroffenen Gesellschaften vor drängende Herausforderungen. Ihre Omnipräsenz zeigt sich auch in zahlreichen Erzähltexten, die diesen Topos zum Thema haben. Rebecca Kaewert widmet sich den Spezifika des literarischen Krisendiskurses ab der Jahrtausendwende anhand von vier zeitgenössischen spanischen und hispanoamerikanischen Erzähltexten. Sie entwickelt einen multiperspektivischen Ansatz zur Analyse und Interpretation literarischer Krisenaneignungen: Auf Grundlage politikwissenschaftlicher, soziologischer und psychologisch motivierter Krisenkonzeptionen werden narrative Strategien, Funktionen und ihre Wirkungen berücksichtigt.

Territorial Stigmatisation: Urban Renewal and Displacement in a Central Istanbul Neighbourhood

In Tarlabasi, an Istanbul neighbourhood facing massive redevelopment and displacement, marginalised residents speak about belonging, stigma, and what their community means to them. Based on a long-term ethnographic study that includes interviews, photographs, and archival research, Constanze Letsch examines how territorial stigmatisation is weaponised by the state and how differently stigmatised groups try to fight against the vilification of their neighbourhood. The contested plans of urban renewal threaten not only their homes and workplaces but a rapidly vanishing Istanbul: socio-demographic interdependencies and networks that have developed over decades.

Teilnahme an Weiterbildung in der Migrationsgesellschaft: Perspektiven deutscher Frauen mit »Migrationshintergrund«

Mit dem demographischen Wandel steigt aktuell der Anteil von Personen mit einem sogenannten Migrationshintergrund in den nachwachsenden Generationen. Folglich nehmen auch die Ansprache neuer Zielgruppen als reguläre Weiterbildungsteilnehmende und deren Zugangsmöglichkeiten zu Weiterbildungseinrichtungen weiter an Bedeutung zu.Alisha M.B. Heinemann untersucht Perspektiven und Weiterbildungsteilnahmegründe der heterogenen Gruppe von deutschen Frauen mit einem sogenannten Migrationshintergrund. Die differenzierte rassismuskritische Analyse öffnet neue Zugänge und Perspektiven in der Erwachsenenbildungsforschung und präsentiert Hintergrundwissen für die Weiterbildungspraxis.

Technologisches Regieren: Der Aufstieg des Netzwerk-Denkens in der Krise der Moderne. Foucault, Luhmann und die Kybernetik

Das Netzwerk ist ein Grundbegriff des 21. Jahrhunderts geworden – und mit ihm die Diagnose, dass wir in einem neuen Zeitalter leben, in dem es auf Konnektivität, Flexibilität und Selbstorganisation ankommt. In einer groß angelegten Geschichte des Regierungsdenkens zeichnet Vincent August erstmals diese fundamentale Transformation nach. Er zeigt, dass unsere Welt keineswegs nur durch den Neoliberalismus geprägt wird – und dass die Netzwerk-Gesellschaft nicht einfach ein Resultat des Internets oder von Computern ist. Vielmehr griffen Berater:innen und Intellektuelle wie Foucault, Crozier oder Luhmann auf die Kybernetik zurück, um die Ideenwelt der Souveränität abzulösen und unser Regierungsdenken grundlegend zu verändern. Eine Analyse spätmoderner Gesellschaften kommt ohne eine Analyse dieses Netzwerk-Paradigmas nicht aus.

Technische Reproduzierbarkeit: Zur Kultursoziologie massenmedialer Vervielfältigung

Massenmedien sind immer auch Technologien, die bei der Sinneswahrnehmung ansetzen. Das ist für die Kultursoziologie doppelt interessant: Einerseits sind diese heute selbstverständlichen Technologien der Sinneswahrnehmung im Bereich der Künste entstanden, deren Stellung sich durch die technische Vervielfältigung ihrer Werke tiefgreifend verändert. Andererseits aber wandelt sich mit der massenhaften Verfügbarkeit von Bildern, Schrift und Klängen auch die menschliche Wahrnehmung selbst.Unter dieser kultursoziologischen Fragestellung verbindet dieser Band kunstgeschichtliche, medien- und literaturwissenschaftliche Perspektiven miteinander.

Technik-Ästhetik: Zur Theorie techno-ästhetischer Realität

Von Technik und Ästhetik zu sprechen, heißt, sich bereits begrifflich auf ein Feld einzulassen, das mindestens zwei divergente Perspektiven gemeinsam denkt. Dabei haben das Technische wie das Ästhetische die Bedeutung einer Interdependenz aufzuweisen: Das Technische konstituiert einerseits Funktionen, Formen und Gebrauchsaspekte – ästhetische Zustände evozieren andererseits zeichenhafte Realisierungen, phantasmatische Urteile und wahrnehmungsvermittelte Phänomene des Erscheinens. Die Beiträger*innen des Bandes zeigen, wie bei der Konfrontation von Technik und Ästhetik eine Art Verkopplung und intrinsische Dynamik qua techno-ästhetischer Evokation entstehen kann.

Tanzpraxis in der Forschung – Tanz als Forschungspraxis: Choreographie, Improvisation, Exploration. Jahrbuch TanzForschung 2016

Tanzpraxis gewinnt in der Forschung ebenso an Bedeutung wie sie selbst zur Forschung avanciert. Choreographie, Improvisation und Exploration erweitern herkömmliche diskursive Methoden der Wissensgenerierung und Wissensvermittlung um aisthetische Dimensionen der Bewegung, des Leiblichen, Sinnlichen und Affektiven. Dieser interdisziplinär angelegte Band eröffnet einen Einblick in die facettenreiche Vielfalt von Forschungsansätzen, die unmittelbar aus der Tanzpraxis hervorgehen oder auf tänzerische Praxen zurückgreifen. Die Beiträge stellen theoretische und methodische Grundlegungen, historische Bezüge sowie Erkenntnisgewinn exemplarisch an künstlerisch-kreativen, pädagogischen, therapeutischen und disziplinenüberschreitenden Projekten vor.

Tanz der Dinge/Things that dance: Jahrbuch TanzForschung 2019

Tanzen erweckt Dinge zum Leben – Tanzen ist verkörpertes Leben in Beziehung zu vielen anderen Lebensformen, Materialien und Substanzen, die sich in einem animierten Kosmos bewegen und transformieren.Dieses Buch untersucht die transformativen Choreographien von Wesen, Elementen und Körpern, die in Atmosphären des Werdens schweben. Es vereint die Perspektiven von Künstler_innen und Forscher_innen auf die Welt der Materialien – organisch und künstlich, menschlich und nicht-menschlich. Ihre Essays und Kunstwerke richten den Fokus auf die Eigenschaften von Materialien, auf die Wahrnehmung dessen, was sich bewegt und bewegt werden kann, auf den Fluss der Beziehungen von Körpern und Dingen, auf Verstrickungen mit unserer Umwelt.

Tanz – Diversität – Inklusion: Jahrbuch TanzForschung 2018

Diversität, Teilhabe und Inklusion sind in aktuellen Debatten in Bildung, Wissenschaft, Politik und Kultur zentrale Leitbegriffe und Mitgestalter gesellschaftlicher Entwicklungen. Im Tanz spielt Diversität seit langem eine bedeutende Rolle, sei es als tanzkünstlerisches Thema, als Impuls für kreatives Schaffen, im Rahmen tanzpädagogischer Vermittlungsprozesse oder auch in tanztherapeutischen Kontexten. Zudem zeichnet sich Tanz durch sein hohes Teilhabe- und Inklusionspotenzial aus. Dieser Band versammelt grundlegende Positionen zu Diversität und Inklusion im und durch Tanz.